Weltmusik ganz privat und fadegrad politisch

 

Ruth, Thomas Aeschbachers älteste Schülerin, ist weit über Siebzig. Sie hatte ihrem Mann und sich zu seiner Pensionierung vor Jahren je ein Örgeli und erste Stunden geschenkt. Kinder könnten mit dem Lernen dann beginnen, wenn sie die kleinen Instrumente gut halten können und mit den Fingern und Knöpfen klarkommen. Sagt Thomas Aeschbacher, der Vermittler und Lehrer. Kinder würden das eh spielerischer angehen als viele Erwachsene. Leider. «Die Erwachsenen wollen es oft in einem Jahr schon können, haben wenig Geduld und wenn sie Fehler machen, regen sie sich auf.»

 

Er fragt gleich nach: «Wer darf denn heute schon Fehler machen?» Wer singt noch? Daheim am Tisch, im Büro, am Arbeitsplatz! Und warum eigentlich nicht? Bei uns werde das Singen belächelt, in Asien habe es Kultstatus. Singen und Turnen zu Beginn des Tages. Sport und Musik hätten viel gemein. Allein schon beim Atmen. Auch daran müsste man arbeiten, an einer Brücke zwischen Sport und Musik.

 

Es sei höchste Zeit, die professionelle Lehrerausbildung für Schwyzerörgeli voranzutreiben, Volksmusikgruppen in die Schulen zu schicken, offenes Singen und Jodeln zu initiieren und Schweizer Pensionärinnen und Pensionäre schweizweit Mut zu machen, Schwyzerörgeli oder andere Instrumente spielen zu lernen.

 

 

 

 
 

 

 

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